International
Zu den Rechtsfortentwicklungen in der Schweiz
21. April 2021
Selbstbestimmung über das eigene Lebensende womöglich bald auch in Chile
Am 20. April 2021 verabschiedete die Abgeordnetenkammer des chilenischen Parlaments in Valparaíso eine Gesetzvorlage, die für über-18-Jährige sowohl Assistierter Suizid wie auch Aktive Sterbehilfe durch Ärzte ermöglichen soll. Das Gesetz verlangt, dass zwei Ärzte eine schwere, unheilbare Krankheit diagnostiziert haben, die mit unerträglichen körperlichen Beschwerden verbunden ist. Als nächstes geht der Gesetzesentwurf in den Senat, die Kleine Kammer der Legislative.
11. Juli 2016 / 6. Juni 2016 / 6. Februar 2015
Kanada: Supreme Court erklärt Abschnitte des Strafrechts für ungültig
Mit einem einstimmigen 9:0 Entscheid hat der kanadische Supreme Court am 6. Februar 2015 die Abschnitte des Strafrechts für ungültig erklärt, welche ärztliche Beihilfe zum Suizid verbieten. Dieser Entscheid trat mit Aufschub von 12 Monaten, der auf Antrag der Regierung um 4 Monate verlängert wurde, am 6. Juni 2016 in Kraft. Das bedeutet, dass es in Kanada nicht länger gegen das Gesetz ist, wenn ein Arzt unter gewissen Bedingungen einer schwer kranken Person hilft ihr Leben zu beenden.
Entscheid des Supreme Court von Canada im Fall Carter v. Canada
Zusammenfassung der wichtigsten Punkte des Entscheids
Medien-Berichterstattung
Am 17. Juni 2016 wurde die «Bill C-14» – ein Gesetz, um das Strafrecht und weitere Gesetze zu ändern (Medical Assistance in Dying = Medizinische Unterstützung beim Sterben) – durch das kanadische House of Commons und den Senat verabschiedet und ist jetzt in Kraft.
Organisation «End of Life Planning Canada»
Organisation «Right to die Society of Canada»
Organisation «Dying with Dignity Canada»
Das Gesetz C-14 wird jedoch in einem neuen Gerichtsverfahren überprüft, da es nach Meinung diverser Fachpersonen und Organisationen nicht in Übereinstimmung mit dem 9:0 Entscheid des kanadischen Supreme Court ist; das Gesetz beschränkt den Zugang zur Hilfe auf Patienten, deren natürlicher Tod «einigermassen / vernünftigerweise vorhersehbar» ist. Im Gegensatz zum Supreme Court Entscheid verweigert das Gesetz den Zugang für die Gruppe von Patienten, welche an schweren chronischen Krankheiten leiden und nicht dem Lebensende nahe sind. «Dying with Dignity Canada» bildet die Entwicklungen in einem Zeitstrahl ab.
21. Januar 2015 / 5. Oktober 2015
Kalifornien: Wahlfreiheit für Schwerkranke
Die Senatoren Lois Wolk, Bill Monning und weitere des US-Staates Kalifornien, unterstützt durch die Familie von Brittany Maynard, haben den «End of Life Option Act» vorgestellt: Basierend auf dem seit 1997 im US-Staat Oregon geltenden «Death with Dignity Act» würde das Gesetz einer terminal kranken, urteilsfähigen erwachsenen Person, die in Kalifornien wohnhaft ist, das Recht einräumen, von ihrem Arzt eine Verschreibung für ein tödliches Medikament zu erhalten, um ihr Leiden selbstbestimmt beenden zu können.
Senate Bill SB-128 End of Life (Link zu California Legislative Information)
Gouverneur Edmund G. Brown Jr., Katholik und früherer Jesuiten-Seminarist, unterschrieb das Gesetz am Montag, 5. Oktober 2015. Kalifornien wird damit zu einem weiteren US-Bundesstaat, in dem Schwerkranke die Wahlfreiheit haben, ihr Leiden mit ärztlicher Abklärung und Verschreibung entsprechender Medikamente selbstbestimmt zu beenden.
18. Juli 2014
«Assisted Dying Bill»: Debatte im britischen Oberhaus
Das britische Oberhaus, das House of Lords, hielt eine ausführliche Debatte über die von Lord Falconer eingebrachten Assisted Dying Bill – ein Gesetzesvorschlag für begleiteten Freitod von urteilsfähigen Erwachsenen, welche terminal krank sind und nur noch sechs Monaten Lebenserwartung haben. In dieser zweiten Lesung mit einem Rekord von 126 Rednern wurde der Gesetzesvorschlag mit 64 gegen 59 bei 3 neutralen Stimmen unterstützt und geht nun weiter an die Komitee-Phase.
Das Protokoll der Debatte auf Englisch (PDF)
23. Januar 2012 / 1. Mai 2012
«Assisted Suicide (Scotland) Bill» im Schottischen Parlament eingebracht
Im Schottischen Parlament hat Parlamentsmitglied Margo MacDonald ein Gesetzesvorschlag zur Regelung des assistierten Suizids, die «Assisted Suicide (Scotland) Bill», eingebracht. Das Gesetz soll urteilsfähigen Erwachsenen mit zum Tode führender Erkrankung oder Leiden ermöglichen, eine Freitodbegleitung zu verlangen und gewisse Schritte von Dritten entkriminalisieren, um entsprechende Hilfe zur Verfügung zu stellen.
Bis zum 30. April 2012 wurde eine Vernehmlassung durchgeführt.
Der Gesetzesvorschlag enthält Elemente aus der Praxis der Durchführung von Freitodbegleitungen in der Schweiz sowie dem Gesetz für einen Tod in Würde, dem «Death with Dignity Act» des US-Staates Oregon.
Internetseite des Schottischen Parlaments mit Vernehmlassungsdokument (auf Englisch)
Eingabe von DIGNITAS zur Vernehmlassung (auf Englisch, PDF)
2. Mai 2011 / 5. Januar 2012
England: «Commission on Assisted Dying» erarbeitet Bericht
In England erarbeitete die «Commission on Assisted Dying» einen Bericht zu Handen der Regierung, über die Frage einer Gesetzesänderung zur Legalisierung der Freitodhilfe.
Bericht von DIGNITAS zu Handen der Kommission (auf Englisch, PDF)
12. Mai 2006
Britisches Oberhaus: Zweite Lesung des Gesetzesvorschlags von Lord Joffe
Zweite Lesung des Gesetzesvorschlages von Lord Joël Joffe für ein britisches Sterbehilfegesetz am 12. Mai 2006.
Debatten-Niederschrift aus dem britischen Oberhaus (auf Englisch, PDF)
10. Oktober 2005
Britisches Oberhaus: Umfangreiche Debatte zum Gesetzesvorschlag von Lord Joffe
Im britischen Oberhaus (House of Lords) ist am Montag, 10. Oktober 2005, zwischen 15 und 24 Uhr eine umfangreiche Debatte über den Bericht des Select Committee durchgeführt worden, welcher sich zum parlamentarischen Entwurf eines Gesetzes für Sterbehilfe zugunsten terminal kranker Personen von Lord Joffe geäussert hat. Dabei konnte erkannt werden, dass Lord Joffe seinen Entwurf im Laufe des Monats November neu einreichen wird; er dürfte sich dabei im Wesentlichen auf die Einführung der Möglichkeit des begleiteten Suizids beschränken. Im Vordergrund steht dabei eine Regelung, welche jener, wie sie im amerikanischen Bundesstaat Oregon gilt, nachgebildet ist.
Das vollständige Protokoll der Debatte (auf Englisch, PDF)