Wählerwanderung in Niedersachsen

21. Januar 2013

Bei der Landtagswahl in Niedersachsen am 20. Januar.2013 verlor die schwarz-gelbe Koalition aus CDU und FDP die Mehrheit an die SPD und die Grünen.

Kurz vor der Wahl hatte eine Gruppierung «Freie Bürger Niedersachsens» in einer flächendeckenden Anzeigenkampagne dazu aufgerufen, die verlorene Liberalität der FDP bei der Wahlentscheidung zu berücksichtigen und ihr eine Auszeit zu verschaffen. In den Annoncen wurde der FDP einerseits die Reduktion der Mehrwertsteuer für das Hotel- und Gaststättengewerbe als Belohnung für eine bescheidene Spende des Mövenpick-Inhabers von Finck, anderseits der aus dem FDP-Bundesministerium für Justiz stammende Gesetzesentwurf gegen Beratung zu Sterbehilfe vorgeworfen.

Die Angaben über die Wählerwanderung zeigen nun, dass sich 42‘000 Wähler von der FDP abgewendet haben: 20‘000 Wähler gingen zur SPD, 9‘000 zu den Grünen, 5‘000 zur Piratenpartei, 1‘000 zur Linken und 7’000 zu Anderen. Das entspricht 1,2 % der gesamten Wähler in Niedersachsen.

Man darf annehmen, dass diese Anzeigenkampagne – erstmals auch mit dem Thema «Sterbehilfe» – mit wahlentscheidend war.

Anzeigenkampagne und Grafik zur Wählerwanderung (pdf)